Seit 1920 ist es möglich die Musik für die Drehorgel auf Lochbändern auf Papier zu speichern.
Um 1920 entwickelten Giovanni Bacigalupo und Lino Gattorna ein neues System für die Speicherung der Musikstücke für die Drehorgel. Eine Speicherung der Musik auf Papier war bereits von den sogenannten "Elektrischen Klavieren" bekannt. Sie experimentierten mit einem Zustrom und einem Abstromverfahren und entschieden sich aber dann für das Zustzromverfahren in einer Überdruckkammer.
Gebaut wurden bis zum zweiten Weltkrieg Instrumente mit 38, 42 45 und 51 später modifiziert mit 53 Tonstufen. Es wurden nur wenige (ca. sechs) von jeder dieser Konstruktionen gebaut.
Willi Holl entwickelte Anfang 1960 die 47er Drehorgel mit Lochbandsteuerung, für die dann Herr Geweke aus Bielfeld und Giovanni Bacigalupo, Berlin die sogenannten Notenrollen mit der Musik lieferten. Es entstanden drei sehr unterschiedliche Instrumente.Bislang wurde kein weiteres Instrument mit dieser Tonstufenzahl gebaut. Anfang 1982 wurde in der Firma Hofbauer, Göttingen eine 33er Trompeter-Walzendrehorgel aus dem Hause Giovanni Bacigalupo zerlegt und mit den gleichen Mensuren eine 33er Trompeter als Drehorgel mit Lochbandsteuerung gebaut. Mit dem Bau dieser Orgel wurde einzusätzliches Bourdonregister entwickelt, das parallel mit der Trompete lief. Probleme waren zunächst die Beschaffung der Lochbänder, sogenannte Notenrollen.
Unabhängig davon wurden in Waldkirch Drehorgeln entwickelt, die 20 (Carl Frei) und 31 (Gustav Bruder) Tonspuren hatten. Diese beiden Systeme haben sich nun durchgesetzt und fast alle Drehorgeln, die heute gebaut werden, können von einem dieser beiden Systeme gesteuert werden. Da auf den Papierstreifen der 20er Notenrollen noch Platz war, erweiterten einige Arrangeure die Zahl der Tonstufen noch weiter. So gibt es jetzt bei gleicher Papierbreite Lieder für 26 und 28 Tonstufen, die zum Teil auch auf der 20er Drehorgel gespielt werden können.
Es gibt drei Möglichkeiten die Lochbänder in der Drehorgel erklingen zu lassen:
1.) Der Papierstreifen oder die Kuststofffolie wird über den Spieltisch der Drehorgel gelegt und der Anfang mit dem Ende zusammen geklebt. Dies findet man nur bei sehr einfachen Instrumenten und kann dann nur jeweils ein Lied spielen.
2.) Der Papierstreifen wird in Leporellofaltung mit sehr festem Papier oder Karton gefaltet. Dieses System funktioniert nur bei Abstromsteuerung und wird vor allem in Holland und Frankreich eingesetzt.
3.) Die Papierstreifen oder die Kunststofffolien werden auf Spulen aufgewickelt und dann in der Drehorgel eingespannt. In neuerer Zeit setzt sich immer mehr eine Kunststofffolie durch, die zwar schwerer zu stanzen ist, aber dafür haltbarer sein soll. Diese Bänder können auf Instrumenten mit Zu- und Abstromverfahren eingesetzt werden.